Die gute Nachricht zuerst: Weltweit sind 80 Prozent der Thunfischbestände noch in gutem Zustand. Das geht aus einem im März veröffentlichten Bericht der International Seafood Sustainability Foundation (ISSF) hervor. Aber bedeutet das, dass vier von fünf Thunfischen aus nachhaltiger Fischerei stammen? Leider weit gefehlt.
Im Gegensatz dazu konzentriert sich die kommerzielle Fischerei auf wenige Bestände und befischt diese intensiver. Und die von den Fischern angestrebten Thunfischbestände sind im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.
ISSF überwacht Thunfischpopulationen auf der ganzen Welt
Die ISSF überwacht 23 verschiedene große Thunfischpopulationen, die über die Weltmeere verteilt sind. Dazu gehören vier Bestände an Gelbflossenthun, Blauflossenthun und Großaugenthun, sechs Bestände an Weißem Thun (Weißer Thun) und fünf Bestände an Bonito (Bonito). Der Bonito gehört nicht zur Familie der Thunfische, wird aber meist als solcher vermarktet.
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Zweimal im Jahr veröffentlicht der ISSF einen Bericht darüber, wie sich diese Populationen entwickelt haben. Im letzten Bericht für 2021 stammten 88 Prozent der Fänge aus Thunfischbeständen, die in guter Verfassung waren. Bis März 2022 war diese Zahl jedoch auf 80 Prozent gesunken. Mittlerweile stammen 9 Prozent aller Fänge aus bereits überfischten Beständen, während 10,3 Prozent aus mittelgroßen Beständen stammen. Unter den gefährdeten Populationen sind die ostpazifischen Bonitos für Experten von besonderer Bedeutung.
Jeder zweite Thunfisch in der Dose ist schön
Im Jahr 2020 betrug der weltweite Fang von Thunfischbeständen etwa 4,9 Millionen Tonnen. Die größten Nationen in diesem Geschäft sind Japan, die Vereinigten Staaten und Südkorea. Tatsächlich verbraucht Japan so viel Thunfisch, dass drei Viertel des im Mittelmeer gefangenen Fisches dorthin exportiert werden.
Bonitos machen mit 57 Prozent den Großteil des gefangenen Thunfischs aus; Jeder zweite Thunfisch in der Dose ist also kein Thunfisch im eigentlichen Sinne. Gelbflossenthun ist mit 30 Prozent die nächstgrößere Gruppe. Die anderen Bestände machen dagegen nur einen kleinen Anteil aus: Großaugenthun mit 8 Prozent, Weißer Thun mit 4 Prozent und Roter Thun mit nur einem Prozent.
Der ISSF sieht sechs von zehn Thunfischbeständen (rund 61 Prozent) weltweit in gutem Zustand. Im Durchschnitt sind 26 % stark befischt und 13 % überfischt.
Quelle: ISSF, Leben im Freien, Greenpeace
Quelle: www.blinker.de