Der 34-Jährige ohne festen Wohnsitz fuhr gegen 13.45 Uhr illegal mit einem Audi RS 7 Sportback über eine provisorische Straße zwischen den Anschlussstellen Bielefeld-Ost und Ostwestfalen/Lippe auf die A 2 in Richtung Hannover. Direkt hinter der Einfahrt war eine tägliche Baustelle.
Der Audi-Pilot beschleunigte jedoch stark und wurde offenbar von der Baustelle überrascht. Das Heck des Fahrzeugs schleuderte und der Audi rutschte auf die rechte Spur. Dabei prallte er gegen einen auf der Mittelspur fahrenden VW Transporter mit Anhänger. Der Fahrer, ein 49-jähriger Mann aus Gütersloh, und seine Beifahrerin blieben unverletzt.
Infolge des Unfalls drehte sich der Audi mehrfach um die eigene Achse und kam am Fahrbahnrand zum Stehen. Der Fahrer stieg daraufhin mit einer langen grünen Tasche aus und verschwand im Gebüsch.
Ein 34-jähriger Mann überquert die Autobahn
Ein 44-jähriger Mitarbeiter der Autobahnmeisterei folgte dem Mann, um zu sehen, ob er verletzt war. Auch ein vorbeifahrender Bundespolizist hielt an und folgte dem Flüchtigen bis zur Böschung.
Die beiden Männer fanden den Fahrer und hielten ihn auf der Flucht an. Auf die Frage, was in der Tasche sei, antwortete der 34-Jährige, es handele sich um seine Angelausrüstung. Der Bundespolizist nahm ihm die Tasche ab und stellte fest, dass sich darin eine Schrotflinte befand. Er behielt die Waffe in seinem Fahrzeug. Der Mitarbeiter der Autobahnmeisterei nahm derweil den Audi-Fahrer fest. Er konnte sich jedoch befreien, indem er den 44-Jährigen an der Brust traf, wodurch dieser zu Fall kam.
Kurzerhand rannte der 34-Jährige über die Straße auf die andere Seite ins Gebüsch und von dort weiter in Richtung Kusenweg. Als er auf die Böschung der örtlichen Schnellstraßenbrücke gelangte, wurde er von herbeigerufenen Schnellstraßenpolizisten angehalten und vorläufig festgenommen.
Der Verdächtige kann den Führerschein nicht vorzeigen
Rettungskräfte brachten den polizeibekannten, leicht verletzten Fahrer in ein Krankenhaus. Da die Beamten stark alkoholisiert schienen, nahmen sie dem 34-Jährigen auch eine Blutprobe ab. Auch einen Führerschein konnte er den Beamten nicht vorzeigen. Schon mehrfach wurde er beim Fahren ohne Führerschein erwischt.
Der VW Transporter musste abgeschleppt werden. Die Beamten stellten den Audi sicher. Es entstand ein Gesamtschaden von rund 125.000 Euro. Die Polizisten beschlagnahmten auch die Schrotflinte und die dazugehörige Munition. Sie leiteten ein Strafverfahren wegen Fahrerflucht, Körperverletzung, Fahren ohne Fahrerlaubnis, Fahren in betrunkenem Zustand und Verstoß gegen das Waffengesetz ein.
Am nächsten Tag ordnete ein Richter die Festnahme des 34-Jährigen an.
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