Studien in den Niederlanden, Flandern und Skandinavien haben gezeigt, dass sich fluorierte Schadstoffe aus PFAS in Fischen anreichern. Besonders besorgniserregend ist das sogenannte Perfluoroctansulfonat (kurz: PFOS). Diese Verbindung überschreitet an vielen Messpunkten den Grenzwert für den menschlichen Verzehr von Fisch.
Impulsgeber für diese Studie ist der Umweltchemiker und Ökotoxikologe Chiel Jonkers, der im Auftrag des Reijkswaterstaat eine Auswertung der Messdaten veröffentlicht hat. Nach seinen Recherchen würde er aus den getesteten Gewässern keinen Fisch mehr verzehren.
Schadstoffe in Fisch: PFAS gelangt in die Nahrungskette
Jonker schätzt in seinem Bericht, dass im Jahr 2019 rund 1.800 Kilogramm PFAS über Rhein und Maas in die Niederlande gelangten. Die Last wird über das IJsselmeer und die holländischen Flüsse verteilt. Dort leben Fische, die Plankton fressen und sich von Fischen ernähren, wodurch sich Schadstoffe im Fisch und damit in der Nahrungskette anreichern. In den Niederlanden wurde die Küchenschabe als zu überwachende Art ausgewählt. Der Rijkswaterstaat untersucht auch Flunder und Scholle.
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Die gemessenen Knochenwerte von Schaben in Westerschelde liegen bei 140 Mikrogramm PFOS pro Kilo. Der europäische Standard liegt bei etwa 9 Mikrogramm pro Kilo, mehr als 15-mal niedriger. Selbst mitten im IJsselmeer hatte die Schabe einen Wert von 50 Milligramm pro Kilo. An mehr als der Hälfte der Messorte lag der PFOS-Gehalt über dem europäischen Standard für Biota.
In Flandern, wo Aale und Barsche an 44 Stellen überwacht werden, wird seit Jahren empfohlen, keine selbst gefangenen Süßwasserfische zu essen. In Flandern reichen die PFOS-Werte von 5 bis 60 Mikrogramm pro Kilo, vergleichbar mit den bei Kakerlaken gemessenen Werten.
Es ist besser, nur wenige Gramm Fisch zu essen.
Wie sieht es mit der Nutzbarkeit der Fische aus? Für die Schabe im IJsselmeer werden nur wenige Gramm empfohlen. Wenn Sie 120 Gramm Aal pro Woche essen, haben Sie das Dreifache der zulässigen Norm gegessen.
Studien in Skandinavien zeigen ein ähnliches Bild wie in den Niederlanden. Hier gibt es nicht so viel Industrie wie in den Niederlanden, aber auch hier ist klar, dass PFAS überall zu einem Problem geworden sind. Der Problemstoff findet sich hier in Zander, Hecht und Barsch.
Finnische Wissenschaftler entdeckten hohe Konzentrationen von PFAS in Fischen in der brackigen Ostsee. Hier führt der Verzehr von mehr als 200 Gramm Hecht, Lachs, Barsch, Zander und Stinte zu einer Belastung mit PFAS.
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Quelle: Sportvisserij Niederlande
Quelle: www.blinker.de