Ökologie
Bereits im 19. Jahrhundert stellten europäische Naturforscher fest, dass Fauna und Flora in den Tropen viel bunter waren als in höheren Breiten. Genauer als je zuvor haben Experten dies nun bei Singvögeln untersucht und dabei eine Art Farbklassifikation entwickelt.
„Je näher wir den Tropen kommen, desto größer werden die Vielfalt der Strukturen, die Anmut der Farben und die Mischung der Farben“, schrieb Alexander von Humboldt auf einer seiner Entdeckungsreisen – zitiert in einem Erzählung zu dem, was kürzlich in der Zeitschrift „Nature Ecology and Evolution“ veröffentlicht wurde. lernen. ein Team um sich Christopher Cooney an der University of Sheffield untersuchten das Gefieder von mehr als 4.500 Arten von Sperlingsvögeln weltweit. Sie stammen von Präparaten, die vom Natural History Museum of Tring/Großbritannien gesammelt wurden.
Die Forscher fotografierten die Vögel digital und untersuchten sie mit Hilfe von tiefes Lernen die Farbinformationen der Pixel im Foto. Anschließend bestimmten sie an 1.500 Orten die Farbe von Federn und nutzten deren Vielfalt als eine Art Maß für die Farbe.
Es überrascht nicht, dass die Äquatorsperlinge an der Spitze dieser Farbrangliste standen. Je höher die Breitengrade, desto weniger Farben tragen sie. Laut der Studie ist die Farbvielfalt bei Vögeln in geschlossenen Wäldern größer als in offenen Gebieten wie Grasland, wo sie sich hauptsächlich von Früchten und Blütennektar ernähren. Daher müssen die Farben der Signale und der Ernährung zusammenhängen. Darüber hinaus ist die Biodiversität in den Tropen im Allgemeinen höher. Die Evolution hat hier nicht nur zu einem Artenreichtum geführt, sondern auch zu einem Farbenreichtum. Die Vögel scheinen mit „noch mehr Farben“ geantwortet zu haben, wohl um sich von anderen Arten abzuheben.
Quelle: science.orf.at