Ökologie
Heute hat Österreich den individuellen „Weltüberziehungstag“ erreicht. Das heißt, wenn die ganze Welt Ressourcen in gleichem Maße verbrauchen würde wie Österreich, würden sie fortan mehr verbrauchen, als die Erde in einem ganzen Jahr regenerieren kann.
„Ein Umdenken ist unausweichlich und dringend geboten“, sagte Klimaschutzministerin Leonore Gewessler (Grüne).
Weltweit an der Spitze
Der weltweite „Weltüberziehungstag“ (Tag der Erdüberlastung) wurde Ende Juli 2021 angekündigt, für dieses Jahr wird ein ähnlicher Termin angenommen. Experten berechnen mit einem komplizierten Verfahren, wann der durchschnittliche theoretische Flächenbedarf der Menschheit, beispielsweise für Urbanisierung, Nahrungsmittelanbau und industrielle Produktion, die Pufferkapazitäten der Erde übersteigt.
Es gibt auch Tage der individuellen Erschöpfung. Seit dem 6. April steht Österreich in der ersten Reihe. Für Luxemburg war der Tag jedoch bereits am 14. Februar erreicht, in Kanada und den USA war es der 13. März. Der letzte Termin für Jamaika ist der 20. Dezember.
Gewessler: „Produkte möglichst lange nutzen“
„Nach nur vier Monaten dieses Jahres ist Österreich eines der wenigen Länder der Welt, das bereits den sogenannten „Country Land Overshoot Day“ erreicht hat. Gerade die jüngsten Entwicklungen zeigen uns, wie abhängig wir von bestimmten fossilen Rohstoffen sind und wie wichtig es ist, gleichzeitig die Verfügbarkeit von Rohstoffen sicherzustellen“, so Gewessler.
Die Unterbrechung von Lieferketten und die begrenzte Verfügbarkeit von Ressourcen machen sich in Europa durch den Krieg in der Ukraine besonders bemerkbar. „Klar ist: Wir müssen auf diesem Weg Materialien sorgsamer und zielgerichteter einsetzen, Produkte möglichst lange nutzen und Materialien möglichst lange im Stoffkreislauf halten und weg von der Wegwerfgesellschaft – das ist der Auftrag. „des Tages“, betonte der Minister.
Quelle: science.orf.at