Kinderspielzeug, Elektroroller, Autobatterien oder Schmuck: Es mehren sich Berichte, dass ukrainische Soldaten gestohlene Gegenstände von russischen Soldaten gefunden haben, die im Krieg gefangen genommen wurden oder starben. Beispielsweise postet OSINTtechnical auf Twitter ein Bild von angeblich beschlagnahmten Gegenständen, die einem gefangenen russischen Leutnant gehören. Darin sind Pässe, Schmuck, Uhren, Handys oder Schminke zu sehen.
Ende März zogen russische Truppen aus Bucha in der Ukraine in Richtung Weißrussland ab. Als ukrainische Soldaten, Journalisten und Anwohner am Tatort eintrafen, bot sich ihnen ein Schreckensbild. Hunderte von toten Zivilisten lagen im Kiewer Vorort. Auch die Stadt Nova Basan in der Region Tschernihiw wurde von der ukrainischen Armee zurückerobert.
Dort fanden sich laut Online-Portal auch ukrainische Soldaten express.en Gegenstände, die von russischen Soldaten gestohlen wurden. Dazu gehören Kinderspielzeug, eine Bratpfanne und Gutscheine.
Je länger der Krieg dauert, desto häufiger werden Plünderungen gemeldet. Laut der osteuropäischen Nachrichtenagentur Nexta würden russische Soldaten alles nehmen, was sie in die Finger bekommen könnten. Dies müssen mehrere Fotos eines ermordeten Soldaten belegen, auf denen Geld, Schmuck und Uhren gefunden wurden.
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Ein dreistündiger Live-Videostream eines russischen Kurierdienstes in Weißrussland zeigt angeblich, wie russische Soldaten ihr Diebesgut verpacken. Darunter Alkohol, E-Scooter oder auch Klimaanlage. Auf den Bildern sieht man Dutzende von Kisten und Ballen, die in Plastik eingewickelt sind.
Der Telegrammkanal Belaruski Gayon berichtet auch, dass „die Pakete Gegenstände enthalten, die von Soldaten in der Ukraine gestohlen wurden. Die Pakete müssen zwischen 50 und 450 Kilogramm wiegen und Dinge wie Ersatzteile, Werkzeug, Fernseher oder sogar Kofferraumdeckel, einen Tisch, Angelausrüstung und ein Zelt enthalten.
Die gestohlenen Waren werden auf dem Markt verkauft.
Und was machen die Soldaten dann mit dem Diebesgut? „Sie haben Zivilisten in Bucha, Irpin, Hostomel ausgeraubt und getötet. Anschließend schickten sie ihre Beute an ihre Familien“, sagte Mikhailo Fedorov, Minister für digitale Transformation der Ukraine, gegenüber der Jerusalem Post.
Nach Angaben der Jerusalem Post haben russische Truppen in Weißrussland regelmäßige Basare eröffnet, auf denen sie ihre gestohlenen Waren verkaufen. In einer Art Markt nahe der Grenze zur Ukraine sollen unter anderem Wasch- und Spülmaschinen, Kühlschränke, Schmuck, Autos, Fahrräder und ähnliches an Käufer verkauft werden. (rs)
Quelle: www.blick.ch