Facebook und Shoppen? Das passt auf den ersten Blick nicht so gut zusammen. Doch das könnte sich bald ändern. Der globale Tech-Konzern plant wohl, einen eigenen Mode-Webshop aufzubauen. Das legt die Übernahme von „Presize“ nahe, einem Start-up für künstliche Intelligenz, mit dem sich von zu Hause aus die passende Kleidergröße ermitteln lässt.
Die Nachricht liest sich relativ unaufdringlich. Aber das wahre Gefühl liegt zwischen den Zeilen. Aber vor allem: der globale Technologiekonzern Tor kauft das Start-up „Presize“, bekannt durch die Vox-Sendung „Die Höhle der Löwen“. Erstmals in der Geschichte der Messe investiert ein weltweit führender Technologiekonzern in eines der dort präsentierten jungen Unternehmen.
Mit AI zur richtigen Kleidergröße
Die beiden Gründer, Leon Szeli und Tomislav Tomov, präsentierten ihr Unternehmen, ein Beratungsunternehmen digitaler Größe, Ende 2020 mit großem Erfolg. Der Löwe Carsten Maschmeyer investierte daraufhin 650.000 Euro und erwarb 15 Prozent der Anteile. Weitere Investoren steuerten zwei Millionen Euro bei.
Die Idee der Gründer: Mittels künstlicher Intelligenz wird die passende Konfektionsgröße für den Nutzer berechnet. Der Nutzer muss lediglich mit seinem Smartphone ein Video von sich aufnehmen. Nach Angaben des Unternehmens soll die KI deutlich genauere Informationen liefern als Konkurrenzprodukte. Die Kunden sind hauptsächlich Mode-Webshops. Nun war Meta von diesem Produkt so überzeugt, dass sie das Unternehmen sofort kaufte. Von den übernommenen Mitarbeitern behalten sie jedoch überwiegend nur die Entwickler.
Aber warum braucht der Mutterkonzern von Facebook eigentlich so ein Produkt? Plant das Unternehmen einen eigenen Mode-Webshop? Diese Fragen hat die Pressestelle auf Anfrage von FOCUS Online noch nicht beantwortet. Lediglich ein Statement des Unternehmenssprechers wurde übermittelt: „Wir freuen uns, dass Presize-Mitarbeiter das Meta-Team verstärken. Mit dieser Partnerschaft möchten wir Menschen und Unternehmen noch bessere Werkzeuge zum Kauf und Handel von Produkten auf unseren Plattformen an die Hand geben.“
Mode-Webshop bald auf Facebook
Zwar gibt es von Facebook keine direkte Bestätigung für die Planung oder Umsetzung eines eigenen Mode-Webshops, aber diese Aussage legt es stark nahe. In der Facebook-Gruppe gibt es noch keine umfassende Plattform, um Produkte zu kaufen und zu handeln. Derzeit laden Modeeinkäufer weiterhin Fotos ihrer Produkte und verfügbaren Größen auf Instagram hoch. Im nächsten Schritt müssen interessierte Kunden ihre Bestellung per E-Mail oder über die entsprechende Direktnachricht aufgeben. Auch die aktuell verfügbare Store-Funktion lässt keine In-App-Käufe zu, sondern leitet auf die Webseiten der jeweiligen Marken weiter. Doch das könnte sich offenbar bald ändern. Dafür hat zumindest die Zielgruppe die Weichen gestellt.
Netz. Lernen. Nutzen. – Diskussion im neuen FOCUS Online Club
Konstruktiver Austausch in Aktien- und Finanzfragen. Jeder ist willkommen, vom Neuling bis zum erfahrenen Investor.
Quelle: www.focus.de