Das wäre praktisch: Einfach ein Mikrofon unter Wasser halten und schon spuckt die App auf dem Smartphone aus, was am Angelplatz schwimmt. Zukunftsmusik? Nicht ganz, denn die Basics sind schon da. Wissenschaftler im US-Bundesstaat Oregon haben einem Computer beigebracht, die Sprache einzelner Fische zu erkennen. Die Methode soll helfen, Veränderungen in den Lebensräumen von Fischen zu untersuchen.
18.000 Stunden Audioaufnahmen: Wer soll sich das alles anhören?
Die Forscherin Jill Munger wollte die Sprache der Fische studieren. Dafür bekam er ein Stipendium der Uni und viel Arbeit nebenbei. Ihm wurden insgesamt 18.000 Stunden Audioaufnahmen zur Prüfung vorgelegt. Sie wurden von Riffen vor dem Samoa-Archipel im westlichen Pazifik aufgenommen.
Dabei kamen mehrere Hydrophone (Unterwassermikrofone) zum Einsatz, die die Forscher an verschiedenen Stellen platziert hatten. Beim Beobachten haben Hydrophone den Vorteil, dass sie auch in Umgebungen mit schlechten Sichtverhältnissen und über lange Zeiträume funktionieren. Doch wie die vielen Geräusche und Daten ausgewertet werden, die sie aufzeichnen, ist noch nicht vollständig erforscht.
Munger konzentrierte seine Analyse auf eine bestimmte Gruppe von Jungfrauen (Demoiselle). „jungfrau fisch“). Diese Fischart erzeugt bei der Kommunikation unverwechselbare Geräusche. Die Sprache dieser Fische besteht aus Zähneknirschen und Klicks. Munger verglich das Geräusch mit dem Schnurren von Katzen. Die schiere Menge an Aufzeichnungen ließ sie jedoch an der Untersuchung zweifeln. „Es ist alles so langsam und anstrengend“, erinnerte er sich. „Ich habe all diese Daten und kann nur einen Teil davon hören. Was passiert in den restlichen Aufnahmen?
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Ein Computer erkennt die Sprache der Fische
Ein Gespräch mit seinem Bruder Daniel Herrera, einem Experten für maschinelles Lernen (Zufälle existieren), brachte ihn auf eine neue Idee: Kann ein Computer die Sprache der Fische lernen und sie daran erkennen? Gemeinsam entwickelten sie einen Algorithmus, den sie mit den Rufen der Riffbarsche fütterten. Und tatsächlich konnte der Computer in einem Test 94 % der Geräusche richtig zuordnen.
Diese neue Technik sollte sich in Zukunft für die Untersuchung des Unterwasserlebens als äußerst nützlich erweisen. So kann beispielsweise das Sozialleben der Fische genauer beobachtet werden. Auch Rückschlüsse auf die Umgebung lassen sich ziehen. Um mit dem Beispiel der Riffbarsche fortzufahren: Wenn sich viele Riffbarsche auf einem Riff befinden, zeigt dies an, dass es in gutem Zustand ist.
Wird es bald möglich sein, mit dieser Technologie den heimischen Angelplatz zu erkunden? Sobald die „Sprache“ jedes Fisches im System war, konnte ein Hydrophon erkennen, was unter der Oberfläche geschah. Dann wäre es genauso sinnvoll wie etwa ein Echolot, das längst Einzug in den „Angel-Mainstream“ gehalten hat.
Quelle: tägliche Wissenschaft
Quelle: www.blinker.de