Der Dauerregen in St. Claude sei fast „unerträglich“, klagte Bürgermeister Stephan Neher am Dienstagabend kurz vor der Eröffnung der WEA-Betriebsausschusssitzung. Die Kuppel des Rathauses blieb für einige Tage in St. Claude, der französischen Partnerstadt Rottenburgs. Neher und die Abteilungsleiter hatten ihre jährliche Klausur dorthin verlegt und mit einem Austausch mit den französischen Kollegen und Ausflügen in die Umgebung verbunden.
Leider hatten die Gäste schlechte Tage – das Wetter war ein Stimmungskiller. Deshalb wollte der Bürgermeister einen Regenschirm kaufen. Leider spricht er jedoch kein Französisch. Nachdem er sich in einem Geschäft umgesehen hatte, zeigte er auf einen der herumliegenden Regenschirme und gab der Verkäuferin zu verstehen, dass er so einen haben wollte.
Er achtete nicht weiter, bis er plötzlich sagte: 68 Euro! Offenbar hatte er das teuerste Angebot weit und breit bekommen, denn in den folgenden Tagen sah er in anderen Geschäften günstige Regenschirme. „Die Abteilungsleiter haben dafür gesorgt, dass ich meinen Regenschirm nirgendwo liegen lasse“, sagte Neher den amüsierten Ausschussmitgliedern.
Und er enthüllte, was fortan zum Running Gag in St. Claude wurde: Schirmgeld. Jetzt sind alle Preise in Luxus-Schirmpreisen benannt: Eine Hose kostet zwei Schirme, das Essen im Restaurant einen halben Schirm.
Quelle: www.tagblatt.de