Fast gleichzeitig zischen vier unglückliche Würmer zum Meeresboden. Angekommen. Die Schäkel an den Rollen sind verriegelt und die schnelle Drift strafft die Leinen sofort. Die Freunde an Bord erkennen den leichten Sprung der Führung: Sandboden, sie haben Recht! Dies ist das Revier von Plattfischen wie Scholle und Co.! Früher wurde der Plattfischfang in der Ostsee hauptsächlich als Küchenfang zurückgeworfen. Tatsächlich wurde oft einfach nur nach Konsum gefischt. Diese Sichtweise wird der spannenden und unterhaltsamen Angelmethode des Driftangelns jedoch nicht gerecht, denn es geht um viel mehr als „Futter besorgen“.
Bild: Johannes Radtke
Doppelschlag: Die beiden schönen Eisberge haben fast gleichzeitig gebissen. Die Fische stehen meist sehr dicht beieinander. Dann heißt es aufmerksam sein und den Drift wiederholen.
Plattfische in der Ostsee – so macht Angeln Spaß!
Eine Plattfischangeltour mit Freunden ist eine der unterhaltsamsten und geselligsten Formen des Angelns an der Ostsee. Auf der einen Seite ist es sehr aufregend, das Tackle von der Bordwand abtauchen zu lassen und auf die ersten Bissen des Tages zu warten. Auf der anderen Seite bleibt trotz der Anspannung genügend Raum für Geselligkeit und Freizeit, um den Angeltag in vollen Zügen genießen zu können. Beim Driftangeln ist es nicht zwingend erforderlich, den Köder ständig aktiv zu führen. Vielmehr muss er auf Bisse reagieren und für zuverlässigen Bodenkontakt sorgen. Kämpfe mit einer großen Scholle oder Flunder machen im leichten Geschirr großen Spaß. Plattfische wissen sich wirklich zu wehren.
Zurück an Bord: Nach einigen Metern Drift vibriert eine der Rutenspitzen leicht. Lassen Sie jetzt schnell eine kleine Linie los und nehmen Sie vorsichtig das Gefühl auf. Ein paar Sekunden später wird die Spitze hart nach unten gezogen. Es ist kein Erstschlag nötig, der Fisch hakt sich praktisch selbst, der Drill beginnt. Anfangs steigen die Fische bereitwillig ein paar Meter mit dir hoch. Doch mitten im Wasser zieht der unsichtbare Gegner mit großer Wucht nach unten und flüchtet wild und blitzschnell nach links und rechts.

Bild: Johannes Radtke
Auf Plattfische in der Ostsee sind leichte Spinnruten die richtige Wahl. Nur in tiefem Wasser müssen manchmal schwerere Bleie und stärkere Ruten verwendet werden.
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Diese Köder sind Plattfischmagnete.
Wie findet man fette Plattenböden in den Weiten der Ostsee? Sandiger Boden ist das Stichwort. Es gibt viele geeignete Sandgebiete, aber nicht alle sind automatisch gute Plätze für Plattfische. Die breiten Bereiche sind ziemlich strömungsarm, dort sammelt sich Feinmaterial am Boden an. An diesen Stellen herrscht manchmal Sauerstoffmangel und es gibt viel weniger Nahrung als auf einem Sandboden mit starker Strömung. Kein Plattfisch in der Ostsee schätzt solche Plätze, nur kleine Hinweise sind hier in geringer Zahl am Grund verstreut.
Dagegen sind die flach abfallenden Sandränder, die flacheren Sandplateaus und der Sandboden am Übergang zu auffälligen Strukturen wahre Plattfischmagnete. Ein Klassiker sind die Landzungen, die sich weit unter Wasser fortsetzen und dann im Sand enden. Es macht immer Sinn, mit dem Boot unterschiedlich strukturierte Stellen anzufahren und den ein oder anderen Testdrift zu fahren. Auf diese Weise können Sie schnell herausfinden, auf welchen Platten sich die Platten befinden. Windrichtung und -stärke haben einen großen Einfluss darauf, wie gut verschiedene Kurse „laufen“.

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Bei besonders geringem Drift kann der Buttjig Wunder wirken. Toll: Fische haken immer sauber.
Zu Beginn der Saison, etwa Mitte Juni, sind viele Plattfische in der Ostsee recht flach, um im Laufe des Sommers langsam in die Tiefe zu gehen. Flachere Bereiche werden im Herbst erneut besucht. Generell gilt, dass das Verhältnis von Schollen zum Gesamtfang mit zunehmender Tiefe zunimmt. Flundern werden oft in seichten Gewässern bis zu einer Tiefe von weniger als sieben Metern gefunden. Nach länger anhaltenden starken Winden bieten sich oft seichte Bereiche an den windzugewandten Küstenabschnitten und sehr flache Sandbänke an. Doch die Plattfische haben schlechte Laune: Ab und zu fängt man ohne ersichtlichen Grund fast ausschließlich die begehrte Scholle an einem Ort. Schon beim nächsten Besuch, ein paar Tage später, beißen sie dort nur noch auf die Kliesche.
Plattfischangeln in der Ostsee: Lassen Sie sich fallen
Gefischt wird normalerweise von einem Treibboot aus. Dadurch kann ein großer Bereich abgesucht werden und die Bisserkennung ist einfacher als im verankerten Zustand. Senken Sie die Baugruppe einfach ab und ziehen Sie sie über den Boden. Keine großen Bewegungen erforderlich. Bei sehr wenig Drift hilft es jedoch oft, etwas zu werfen und das Gerät aktiv zu fischen. Bisse sind nicht immer leicht zu verwandeln und längst nicht alle Interessenten sind süchtig. Eine Vielzahl von Sets kann verwendet werden. Je nach vorherrschenden Bedingungen haben sie ihre Vor- und Nachteile. Wenn es um geringe Drift geht, sind leichte Montagen, die weit geworfen werden können und sich nicht verheddern, oft die Nase vorn. Klassische Jigköpfe oder spezielle Modelle wie der sehr empfehlenswerte Plattfischjig können aktiv eingesetzt werden und locken oft Fische an, wenn andere Methoden versagen.
Ein Klassiker für fast alle Bedingungen ist der Teelöffel, von dem es mittlerweile verschiedene Modelle gibt. Für scheue Bisse hat sich ein durchgehender Leimlöffel bewährt. Bei etwas stärkerem Abtrieb ist auch eine klassische Verfolgermontage mit Pilker statt Blei sehr erfolgreich. Plattfische sind von Natur aus neugierig. Köderperlen und sich drehende Klingen können mehr Bisse bekommen, aber manchmal ist weniger mehr. Generell gilt: Je mehr Wasserbewegung, desto auffälliger kann das Setup sein. Auf jeden Fall muss der Köder zuverlässig am Grund angeboten werden können. Also lieber etwas schwerer fischen als zu leicht!

Bild: Johannes Radtke
Finger an die Leine, Bügel weit auf – so hast du die beste Kontrolle und kannst schnell reagieren.
das große Zittern
Seezungenbisse sind weniger schwerwiegend als beispielsweise Kabeljaubisse. In der Regel werden Sie zunächst ein leichtes Zittern bemerken. Warten Sie nicht zu lange, um loszulegen. Sonst saugen die Plattfische den Köder tief ein. Dies kann reduziert werden, indem der Haken schnell angeschlagen wird und der Haken im Maul gefangen wird. So lassen sich auch zu kleine Fische schonend vom Haken lösen und wieder einhängen. Scholle und Flunder kämpfen am besten im Drill. Gerade auf dem leichten Gerät geht es richtig zur Sache.
Der Kampf an der Spinnrute scheint Spaß zu machen, Kapitän Jan grinst über das ganze Gesicht. Kurze Zeit später segelt ein wunderschöner 16-Zoll-Eisberg über Bord – Bingo! Alle sind auch happy. Das hat einen Grund, denn eine Scholle kommt selten alleine. Der Köder summt direkt auf den Grund.
Dieser Artikel erschien zuerst auf Blinker 12/2015. Hier das aktuelle Thema!
Quelle: www.blinker.de