Immer mehr Menschen tappen beim Kauf oder Verkauf auf Online-Plattformen in die Falle von Betrügern. Es gibt kein „typisches“ Opfer, vielmehr sind alle Kundengruppen betroffen. Aber es gibt Vorkehrungen, die unangenehme Überraschungen verhindern können.
Alexandra Schiefer, Head of Fraud Prevention bei ING Deutschland, möchte das Bewusstsein dafür schärfen, dass Betrug jeden treffen kann: „Auch aufgeklärte und technikaffine Menschen können auf Betrügereien hereinfallen, wenn sie online einkaufen oder als Verkäufer eine Zahlung erwarten.“ Zu beachten ist: „Alle Zahlungsmethoden sind grundsätzlich sicher, solange sie vom Kontoinhaber pfleglich behandelt werden. Banken haben permanente Schutzmechanismen, die im Hintergrund laufen, um Betrug vorzubeugen. Allerdings gibt es keine Sicherheit bei 100 % ist die Sicherheitslücke normalerweise der Mensch selbst.“
Welche Betrügereien werden von Betrügern am häufigsten verwendet:
- Sie tarnen sich als Mitarbeiter namhafter Unternehmen und suggerieren technischen Support. Das Ziel: durch geschickte Gespräche an sensible Informationen zu gelangen
- Sie bauen gefälschte Websites, die jetzt so realistisch aussehen wie die Realität, und bieten einen Ort für mutmaßlich legitime Interaktionen mit Opfern. Sie führen gefälschte Kundensupport-Live-Chats mit echten Menschen durch, bei denen die Opfer dazu verleitet werden, persönliche Informationen einzugeben und Transaktionen zu genehmigen.
- Fiktive Kleinanzeigen für scheinbar unbedeutende und preiswerte Produkte locken Opfer auf die fiktiven Seiten potenzieller Verkäufer oder Käufer.
- Die Klassiker sind Links, die über einen Messaging-Dienst oder per E-Mail versendet werden, die zu gefälschten replizierten Webseiten führen und Opfer dazu verleiten, Daten preiszugeben.
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Zwei Kardinalfehler
Laut Alexandra Schiefer lassen sich in Betrugsfällen zwei Kardinalfehler ausmachen: „Einerseits geben Opfer sensible Daten wie Login-Daten, Passwörter und Kreditkartendaten preis. Dabei verlassen sie in der Regel den geschützten Bereich von Verkaufsplattformen. Außerdem führen Opfer häufig fehlerfrei Zahlungstransaktionen auf ihre Kosten durch. Besonders kritisch wird es, wenn Geräte von Drittanbietern autorisiert werden. In diesem Fall können Betrüger die Kontrolle über das gesamte Konto übernehmen.“
psychologische Tricks
Alexandra Schiefer erklärt mit psychologischen Tricks, warum auch technisch versierte, aufgeklärte Menschen auf Betrüger hereinfallen:
- Betrüger nutzen gerne das „Kleine-Schritte-Prinzip“, weil Menschen bestrebt sind, konsequent und widerspruchsfrei zu handeln. Nach dem Motto: Wer A sagt, meint auch B. Wer also beispielsweise einen Kauf auf einem Kleinanzeigenportal angenommen hat, will nicht mehr zurück.
- Der Trick, sich als technischer Support-Mitarbeiter auszugeben, basiert auf dem „Prinzip der Gegenseitigkeit“. Ich helfe Ihnen, also müssen Sie auch etwas für mich tun, z. B. Daten preisgeben oder Aktionen teilen. Auch hier wird das Vertrauen in den Menschen über die Technik ausgenutzt.
- Ein weiterer psychologischer Trick besteht darin, sich auf Bekanntes und Gelerntes zu beziehen, beispielsweise auf Logos namhafter Unternehmen.
- Zudem wird oft künstlicher Druck erzeugt, um die Opfer zu leichtsinnigem Handeln zu bewegen.
Banken arbeiten ständig daran, Betrug zu verhindern. Die Bandbreite reicht von komplexen Hintergrundprozessen bis hin zu einfachen, auffälligen Texten, mit denen sich Menschen auf den ersten Blick vergewissern können, ob sie die eine oder andere Transaktion wirklich durchführen möchten. Auch Aufklärungskampagnen spielen eine wichtige Rolle.
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Quelle: www.it-daily.net