Der Fisch, der von einem Arbeiter an der texanischen Golfküste gefunden wurde, wird Ihnen wahrscheinlich noch lange in Erinnerung bleiben. Nicht weil dieses atlantische Umbra-Exemplar besonders groß oder schön gezeichnet war, sondern weil etwas anderes in seinem Mund war. Als der Mann näher hinsah, schien sich die Zunge des Fisches zu bewegen. Nur war es keine Zunge, denn sie hatte Beine und Augen. Der Fisch war von einem Parasiten befallen, der Fischzungen frisst.
Wie aus einem Horrorfilm: Parasit frisst Fischzunge
Der Anblick mag an Filme wie „Alien“ erinnern, Ridley Scott hätte sich jedenfalls sicher davon inspirieren lassen. Aber der Parasit ist kein außerirdisches Wesen, sondern ein Assel der Gattung Cymothoa. Der Parasit befällt die Kiemen der Fische und in einigen Fällen die Zungen der Fische. Sie beißen und ernähren sich von dem, was der Fisch frisst, und von seinem Blut. Sie wachsen weiter (bis etwa 30 Millimeter), während die Zunge verkümmert und an Blutmangel abstirbt. Der Parasit übernimmt die Funktion der Fischzunge, damit das Tier weiter fressen kann. Sie sind die einzigen Lebewesen auf der Welt, die ein Körperteil ersetzen können.
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Die Asseln ersetzen die Fischzunge vollständig.
Isopoden sind hermaphroditisch, also bisexuell, und greifen zuerst die Kiemen an. Bleiben sie dort, reifen sie zu Männchen heran. Die Parasiten wandern nur dann von den Kiemen auf die Zunge des Fisches, wenn sie (zB durch ein anderes Männchen) verdrängt werden. Dort werden sie zu Weibchen. Ihre Anwesenheit verändert in keiner Weise das Fressverhalten der Fische, hemmt aber ihr Wachstum. Sobald sich die Asseln reproduziert haben, fallen sie ab und lassen den Fisch, falls er noch lebt, ohne Zunge zurück.
Diese besondere Art von Cymothoa Asseln scheint in der Atlantischer Bernstein spezialisiert haben. Diese Fische werden bis zu 55 Zentimeter lang und können bis zu 2,5 Kilogramm wiegen. Mit ihren kleinen Barteln spüren sie im Küstenschlamm versteckte Beute auf und können dabei Opfer eines der merkwürdigsten Parasiten der Welt werden.
Quelle: Wissenschaftsalarm
Quelle: www.blinker.de