reisen EXCLUSIV Autorin Simone Sever, die Reisejournalistin mit Flugangst, fliegt wieder. Diesmal mit dem deutschen Ferienflieger Condor. Wie lief es auf 10.000 Metern – Lies selbst!
hat für mich funktioniert mit Condor in die Karibik. Das war direkt nach meinem Flugangstseminar bei der Lufthansa. Der große Ferienflieger mit den orangen Triebwerken brachte mich damals direkt auf seinen Flügeln, mit der Nase am Fenster, ins französische Departement, auf die Karibikinsel Martinique. Mit unglaublicher Entspannung und Fürsorge von einer Flugbegleiterin, die nicht nur besonders gutaussehend, sondern auch bis heute hilfreich ist. Orangensaft in der Hand und mit Blick auf die Wolken und das Meer konnte ich den Flug in der Economy Class auf überraschende Weise genießen.
Mettwurst über den Wolken
Kurze Zeit später startete die Condor-Maschine zu einer weiteren Reise auf die Kanarischen Inseln, nach Teneriffa. Wieder saß ich in der Economy Class. Ich sagte der Crew an Bord, dass sie bei Turbulenzen auf mich aufpassen sollten. Die Kabinenbesatzung war vielleicht nicht so hübsch wie auf dem letzten Flug, dafür aber fröhlich, freundlich und fragte mich ständig, ob mit mir alles in Ordnung sei. Anders als bei Langstreckenflügen gab es auf dieser Strecke zumindest in meiner Buchungsklasse kein kostenloses Mittagessen. Auch alkoholische Getränke mussten bar bezahlt werden. Meine freundlichen und offensichtlich hungrigen Sitznachbarn begannen, sobald das Anschnallzeichen erlosch, ihr über uns verstautes Handgepäck zu durchwühlen und zauberten bald zwei Scheiben Mettwurst aus einer schicken Tupperware. Schnell füllte sich meine Nase mit dem Geruch des Sandwiches und ich fragte mich: Warum sind Döner im Bus verboten, aber im Flugzeug sind Wurstbrötchen erlaubt?

Daniel McCullough
Premium-Economy
Nach zwei Jahren Pandemie und sehr wenig Sonne zog es mich auf die Seychellen im Indischen Ozean. Premium-Economy. Ich war aufgeregt. Sobald ich mich setzte, hielt er ein Glas Champagner in der Hand. So gefiel mir das Klassen-Upgrade. Aber nicht jeder mochte den Geschmack dieser Art von Reserve. „Dann bucht er Business Class und dann wechselt er das Flugzeug und ich werde herabgestuft“, beschwerte sich jemand neben mir. Die Stimmung der Dame war auf dem Tiefpunkt. Verständlich. Gott sei Dank versuchte die Crew sofort einen besseren Platz für sie zu finden und konnte zumindest einen geräumigeren Platz in der mittleren Reihe organisieren. Uns wurden bald Schlafmasken, Ohrstöpsel, Kopfhörer und eine Zahnbürste angeboten. Dazu kamen für mich trocken geröstete Cashews, die eine passende Ergänzung zum Champagner waren.
Einsteigen abgeschlossen
In der Luft! Ich glaube, ich habe in der Beschreibung der Premium Economy Class von viel mehr Beinfreiheit und einer höheren Rückenlehnenneigung gelesen. Davon konnte ich mich überzeugen, als die Lehne des Vordersitzes abrupt einknickte und mit voller Wucht gegen meine Stirn knallte, als ich versuchte, meine Kopfhörer zu finden. Die Realität war irgendwie enger als beschrieben. Ich ließ meinen eigenen Backup ganz langsam und nach der Durchsage an der letzten Schleuse gleiten, aber das Essen an Bord war schon serviert, also ging alles wieder zurück in die Ausgangsposition. Ausgestreckt versuchte ich, mit meiner Condor-Schlafmaske einzuschlafen, wurde aber ruckartig wach, als der Mann hinter mir auf meinen Rücken kletterte, als würde er sich in einer orkangepeitschten See an einen Rettungsring klammern. Bis zur Landung um fünf Uhr morgens konnte ich mich aber einigermaßen arrangieren, auch weil der Sitz neben mir leer war.

simon sever
Finde den Fehler!
Die Ferien waren vorbei. Gepackte Taschen. Die Condor App ist eine gute Hilfe bei der Registrierung. Alle erforderlichen Einreiseformulare für die Rückkehr nach Deutschland wurden nach bestem Wissen und Gewissen korrekt ausgefüllt und natürlich war der Fensterplatz längst überfällig. Zehn Stunden in der Premium Economy vom internationalen Flughafen Mahé nach Frankfurt am Main. Tatsächlich freute ich mich auf die Nüsse und den Champagner. Diesmal wurde der Flieger nicht in letzter Minute umgebucht und meine Mitreisenden bekamen sogar ein Upgrade in die Business Class. Gewährt! Ganz ehrlich! Premium Economy hat auch auf dem Hinflug gut funktioniert. Alles gut, nicht schlecht, dachte ich. Und dann kam ich meinem Punkt immer näher. Reihe 7, Reihe 8, Fensterplatz A in Reihe 9. Hier stimmte etwas nicht. Etwas fehlte und es war nicht der Champagner. Ich spreche nicht einmal von Cashewnüssen. Mein Problem war: Fensterplatz 9A hatte kein Fenster.
Kabinenpersonal
Als Passagier mit Flugangst hat mich diese ahnungslose Situation in der Überwindung meiner Angst um mindestens Lichtjahre zurückgeworfen. Der Blick nach draußen ist wichtig, auch in der Dunkelheit der Nacht, weil er mir irgendwie Sicherheit gibt. Tränen flossen bereits; fast so schnell wie Champagner. Die Kabinenbesatzung hat mein Dilemma erkannt und ihr Bestes gegeben. Leider ging aber nichts, denn niemand wollte seinen Fensterplatz mit Aussicht gegen meinen zur Wand gerichteten Platz eintauschen. Was ich übrigens vollkommen verstanden habe.
Verwöhnprogramm
Ich wurde mit einem Business-Class-Dinner mit Champagner und Cashewnüssen, Freundlichkeit und Geselligkeit und einer neuen Schlafmaske verwöhnt. Und dann bin ich eingeschlafen, als würde ich nie richtig schlafen. Ich schlief sogar ein, als mein Reisebegleiter anbot, seinen Platz in der Business Class einzunehmen (bitte schaffen Sie dafür lebenslanges gutes Karma!). Aber das habe ich erst beim Frühstück erfahren und hätte es sowieso nicht akzeptiert.

simon sever
Auch wenn meine Sitzplätze in der Premium Economy nicht das gehalten haben, was versprochen wurde, ist mir die freundliche und verständnisvolle Behandlung durch das Condor-Kabinenpersonal in Erinnerung geblieben. Was bedeutet es, nachts durch die Schlafmaske aus dem Fenster zu schauen?
Quelle: reisenexclusiv.com