Bereits im September könnte gentechnisch veränderte Dorade in japanischen Supermärkten erhältlich sein. Wenn die Regierung diesen Fisch genehmigt, wäre es der erste gentechnisch veränderte Fisch, der in Japan verkauft wird.
Transgener Fisch: 50 Prozent mehr Fleisch
Mit der sogenannten CRISPR-Methode haben japanische Wissenschaftler der Universität Kyoto das Genom der Goldbrasse verändert. Dabei schalteten sie erfolgreich ein Gen im Fisch aus, das für die Produktion des muskelwachstumshemmenden Proteins Myostatin verantwortlich ist. Das bedeutet, dass gentechnisch veränderte Fische mit weniger Myostatin mehr Muskelmasse aufbauen als ihre Artgenossen. Für den Einsatz bei Dorade bedeutet dies eine Steigerung von bis zu 50 Prozent mehr Muskelmasse und damit mehr Fleisch. Mit einer 50-prozentigen Steigerung der Produktion hoffen Wissenschaftler, den Preis dieses besonders begehrten Fisches zu senken.
streng überwacht
Wenn sich diese modifizierte Goldbrasse mit einer natürlichen Goldbrasse kreuzt, ist nicht bekannt, welche Auswirkungen dies auf die Art und ihr Ökosystem haben könnte. Daher sind die Sicherheitsvorkehrungen streng. Jeder Fisch hat seine eigene Identifikationsmarke. Außerdem werden die gentechnisch veränderten Fische nur in Binnenbecken aufgezogen, so dass die Tiere keine Chance haben, im Meer zu landen.
Genomeditierte Dorade mit bis zu 50 % mehr essbarem Fleisch könnte ab September eine staatliche Zulassung erhalten.https://t.co/rg0dBgAT4A pic.twitter.com/SIqLRp29oD
— Die Nachrichten aus Japan (@The_Japan_News) 23. August 2021
Die Zulassung von gentechnisch verändertem Fisch steht noch aus
2020 wurden bereits gentechnisch veränderte Tomaten auf dem Markt zugelassen. Es soll mehr Aminosäuren enthalten, die helfen, den Blutdruck zu senken. Alle gentechnisch veränderten Lebensmittel müssen von der japanischen Regierung genehmigt werden, bevor sie verkauft werden dürfen. Laut The Japan News ist die einzige Frage jetzt, ob der modifizierte Fisch neue Allergien hervorrufen kann. „Das Ministerium wird den Verkauf genehmigen, wenn keine Probleme festgestellt werden“, schreibt The Japan News.
Dorade hat kulturellen Wert
In Japan gilt die Meerbrasse als Fisch für besondere Anlässe. Laut der Anthropologin Merry White klingt der Name des Fisches „Madai“ sehr ähnlich wie der Begriff „omedetai“, was „Herzlichen Glückwunsch“ bedeutet. Auch die rosa-rote Farbe wird in asiatischen Ländern oft mit Glück in Verbindung gebracht. Aufgrund dieser Position ist das Rotflossentier stark kommerzialisiert und wird oft als Geschenk oder für das neue Jahr gekauft.
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Hängt vom Verbraucher ab
Aufgrund des guten Rufs der Goldbrasse gehen Wissenschaftler viele Risiken ein. Neben ethischen und ökologischen Bedenken muss dieser Fisch den Verbraucher auch geschmacklich überzeugen. Aber wenn es das tut, wird dieses Projekt wahrscheinlich den Weg für mehr gentechnisch veränderten Fisch ebnen. Verbraucher haben hier das letzte Wort.
In Deutschland aufgeben Informationen der Bundesregierung einen Vorbehalt zu gentechnisch veränderten Lebensmitteln. Rund 80 % der Deutschen sind gegen den Handel mit manipulierten Lebensmitteln. Generell scheinen die strengen Auflagen in Europa ausreichend zu sein, um sicherzustellen, dass keine gentechnisch veränderten Pflanzen oder Tiere kommerziell gehalten werden.
Quellen: the-japan-news.com, hakaimagazine.com
Quelle: www.blinker.de