Als Dokumentation des mehrjährigen Forschungsprojekts „The Network of Dissident Goddesses“ zeigt die Landesgalerie NÖ in Krems ab 12. März die von Felicitas Thun-Hohenstein kuratierte Ausstellung „Reading the Land“. „Die ökologische Krise fordert uns heraus, uns der Erde zu widmen, ihr zuzuhören und wieder zu lesen“, sagte die Kuratorin während des Presserundgangs am Donnerstagvormittag.
Seit Sommer 2021 erforscht und bewirtschaftet ein Kollektiv von Kulturschaffenden das sogenannte „Land der Göttinnen“, ein vier Hektar großes Areal im niederösterreichischen Alberndorf im Pulkautal. Die ökofeministische Künstlerin und Philosophin Elisabeth von Samsonow entwarf für die Ausstellung eine installative Kartografie der Ereignisse. Videos, Performance-Fotografie, Bodenproben, Porträts von Mikroorganismen (Flechten, Bakterien und Algen), Lössbilder und Skulpturen werden zu einem zentralen Kunstwerk kombiniert.
Abgesehen von der ökologischen Krise beschäftigt die beteiligten Künstlerinnen – darunter Samsonow, Ida-Marie Corell, Angela Melitopoulos, Romana Schuler, Federica Matta, Alma Heikkilä und Arantzazu Saratxaga Arregi – auch die feministische Vision archäologischer Frauendarstellungen wie der Venus von Willendorf. Das Forschungsprojekt ist in Kooperation zwischen der Akademie der bildenden Künste Wien und dem Forum Morgen entstanden und vermittelt laut Thun-Hohenstein „widerständiges Denken und Handeln“ und eine „Polyphonie des Wissens“ im Sinne einer „neuen experimentellen Erforschung von unsere gegenwärtigen Existenzbedingungen“.
Ein Rechercheraum in der Ausstellung gibt weitere Informationen zu einzelnen Themenbereichen des Projekts. Ab April ist auch eine Publikation zur Ausstellung im Museumsshop erhältlich.
Service: Krems, Landesgalerie NÖ: „Die Erde lesen. Das Dissident Goddesses Project.“ Eröffnung am 12. März um 11 Uhr, verbindliche Anmeldung unter kunstmeile.at/anmeldung. Ausstellungsdauer bis 1. Mai. Infos: lgnoe.at, www.tdgn.at
Quelle: science.apa.at