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Die Jungs haben kein Jagdgeschäft. Es wird ihnen auch verboten, Fische zu fischen und zu töten. Das fordern die Tierschutzorganisationen und entfachen damit eine Kontroverse.
Die Forderungen der Tierschutzorganisationen
Zwei Tierschutzorganisationen wollen die Rechte von Kindern beim Fischen und Jagen einschränken. Kinder sollen Jäger erst ab zwölf Jahren begleiten dürfen. Das fordert der Schweizerische Wildschutzverband. Allerdings muss man mindestens 16 Jahre alt sein, um Fische zu fischen und zu töten. Dafür kämpft der Tierschutz in der Schweiz. Die Kontroverse, die die Organisationen mit ihrer Anfrage ausgelöst haben, irritiert den Schweizer Tierschutzbeauftragten nicht. «Wenn man in ein Wespennest einsticht, brummt es», entgegnet Sara Wehrli der Kritik.
Kritiker und Gegner
Viele glauben, dass es zu weit geht, Kinder auf diese Weise einzuschränken. Wer Fisch oder Fleisch essen will, muss auch wissen, wie Tiere sterben, sagen einige Teilnehmer der Online-Diskussion.
Ich habe auf der Farm gelernt, Hühner und Kaninchen zu töten, und sie haben mir nicht wehgetan. Das durfte auch mein Sohn lernen. Sterben gehört zum Leben!
Einer der Gegner ist der Bündner Jäger und Bergführer Andrés Scherrer. Er nimmt seine Jungs mit auf die Jagd. Zusammen mit ihnen beobachtet er die Tiere. Schießt man eine Gämse, sind die Kinder auch dabei. Die Jagd hat in Graubünden eine lange Tradition und soll laut Scherrer auch in der nächsten Generation nicht verloren gehen.
Kinder unter zwölf Jahren müssen nun zu Hause bleiben, wenn es nach dem Schweizer Wildtierschutz und der Initiative geht. Es gibt andere Möglichkeiten, Kinder an die Natur heranzuführen, sagt Marcus Duff. Er hat keine Toleranz, wenn es um das Töten von Tieren geht.
Solange wir Fleisch essen, müssen auch die Tiere sterben, glauben die Diskussionsteilnehmer. Aber es sollte nicht schmerzhaft sein.
Lange habe ich Fische leiden sehen, manchmal weil kleine Kinder sie halbherzig gegen einen Felsen schlagen oder sie zur Belustigung ihrer Eltern herumwerfen. Das hat wenig mit der Förderung von Respekt zu tun.
Laien, die Fische aus einem See holen und unsachgemäss töten, sind dem Schweizer Tierschutz ein Dorn im Auge. Ob Laien schmerzempfindliche Wirbeltiere praktisch ohne Vorkenntnisse und ohne Kontrolle töten dürfen, sei fraglich, sagt Sara Wehrli vom Schweizerischen Tierschutz. Daher ist auch zum Angeln ein Mindestalter von 16 Jahren erforderlich.
In der Studie besprochen:
Quelle: www.srf.ch