Die Stadt will ihre Bebauungspläne vertiefen und vor allem unter ökologischen Gesichtspunkten aktualisieren. Zudem müssen immer wieder Ausnahmen von den Auflagen bewilligt werden, was den bürokratischen Prozess verlängert, wie Oberbürgermeister Michael Kraus in der Bauausschusssitzung feststellte. Daher hat Benjamin Schultheis im Vorfeld die Bebauungspläne geprüft und Vorschläge für die Neuerungen erarbeitet.
Grundsätzlich sollten Bauwillige einerseits mehr Gestaltungsspielraum haben, andererseits müsse mehr auf energieeffizientes Bauen und Umweltaspekte geachtet werden, resümierte der Bürgermeister. Als Beispiele nannte Kraus das Verbot von Kiesflächen, die Begrünung von Flachdächern, die Vorgabe, etwa ein Drittel der Dachfläche für Solarthermie und Photovoltaik zu nutzen. Gebäude müssen auch einen Mindeststandardwert für den Energieverbrauch erfüllen.
Die goldene Mitte zwischen Kosten und Nutzen
Kraus hat lediglich darauf hingewiesen, dass mehr Aufwand auch mehr Kosten mit sich bringt. Es ist wichtig, einen Mittelweg zwischen Kosten und Nutzen zu finden, damit Bauinteressierte nicht abgeschreckt und zur Auswanderung ermutigt werden. Anzumerken ist zudem, dass Experten ein baldiges Ende des aktuellen Baubooms voraussagen.
Volksvertreter stimmten dem Vorhaben grundsätzlich zu, fragten aber auch nach Steuerungsmöglichkeiten. Baudezernent Christian Rohirt versicherte, die Verwaltung könne keine Begehung durchführen, man orientiere sich nur an den Plänen. Schließlich übergab Kraus die Vorschläge an die Fraktionen, die die Grundlagen definieren und schließlich im Stadtrat diskutieren müssen.
Besuche vor dem Treffen
Anschließend fasste Kraus die Ergebnisse einer Ortsbesichtigung zusammen, die unmittelbar vor dem Treffen stattfand. Die erste Station war die Feuerwehr. Beim Rundgang erinnerten Christian Schmitt vom Feuerwehrverband und der stellvertretende Kommandant Benjamin Trapp daran, dass das Gebäude mittlerweile 35 Jahre alt ist und in einigen Bereichen Handlungsbedarf besteht. Vorrang hat der Zuschauerraum, in dem akustische Verbesserungen vorgenommen werden müssen. Auch die Fenster sind undicht. Auch die Sanitäranlagen sollten überprüft werden. Kleinere Reparaturen am Dach des Schlauchturms sind notwendig, aber aufgrund der Gebäudehöhe teuer.
Ein paar Kilometer weiter führte uns Ortssprecher Siegbert Seifert durch das Kulturzentrum Euenhausen. Seufert ging es vor allem darum zu zeigen, dass die Arbeiten am Gebäude immer wieder dank ehrenamtlicher Arbeit durchgeführt wurden. In jüngerer Zeit wurden im Hauswirtschaftsraum neue Fenster und eine Zwischendecke eingebaut. Eine Gerste im Außenbereich signalisiert die Lackierung der Fenster. Das nächste große Projekt im Stadtteil ist eine Verlegung des Spielplatzes. Als zukünftiger Standort ist ein Areal neben dem Friedhof geplant.
Der Bauausschuss genehmigte die Bauanträge.
Im Sitzungssaal beriet der Ausschuss über das weitere Vorgehen zur Instandsetzung des Aufzugs am „Treffpunkt“ Mellrichstadt. Kraus wies auf Schäden an der Steuerung hin. Aufgrund des Alters kann nicht vorhergesagt werden, ob ein kleineres Bauteil ersetzt werden kann. Unter Umständen muss die gesamte Anlage erneuert werden, was statt Reparaturkosten von einigen hundert Euro etwa 35.000 Euro für eine Neuanschaffung bedeutet. Der Bürgermeister wurde vom Ausschuss ermächtigt, die notwendigen Reparaturen durchführen zu lassen.
Ansonsten genehmigte der Ausschuss die Bauanträge. Grünes Licht erhielt ein Schießtunnel der Firma Weihrauch, in dem die gefertigten Gewehre getestet werden. Hinzu kam eine Erweiterung einer Landwirtschaftshalle im Mühlweg, ein Dachausbau in der Lehmgrube, Abbruch und Neubau einer Garage in der Schillerstraße, Errichtung von zwei Photovoltaikanlagen in der Brügel- und Hauptstraße und einer Freilandanlage in Am Sandhgel, Errichtung eines Gebäudes Anbau am Moorwiesenweg und eine Umnutzung einer Wohnung für Übungsräume in Euenhausen dem Bauausschuss.
Nicht zuletzt gab der Bürgermeister im nichtöffentlichen Teil der vorangegangenen Sitzung bekannt, dass ein Auftrag zur Anschaffung von Luftfiltern und zur Schaffung neuer Horträume am Gymnasium erteilt wurde.
Quelle: www.mainpost.de