Am Sonntag werden beim ITF-Jugendweltranglisten-Turnier auf der Rosenhöhe in Offenbach die ersten Tennisbälle über das Netz geschlagen. 64 Spieler und Spielerinnen werden in der Qualifikation versuchen, einen der 16 freien Plätze für das Hauptfeld zu ergattern. Mit dabei ist Sergej Topic, der für den THC Hanau in der Verbandsliga am Start ist.
Hanau – Der im Februar 16 Jahre alt gewordene Topic geht ohne großen Druck an die Sache: „Natürlich ist es das Ziel, sich für das Hauptfeld zu qualifizieren. Aber die Konkurrenz ist sehr groß.“ Thema wohnt in Neu-Anspach im Taunus und besucht in Mannheim das Sportgymnasium. „Ich möchte mir keinen Druck machen, sondern nur gute Spiele abliefern.“ Er spricht vom Umsetzen einiger Techniken, an denen er geschrieben hat. „Ich war zuletzt auch verletzt und konnte nur bedingt ausdrucken, aber dieses Handicap müsste überwunden sein.“
Im Sommer spielt Thema seine zweite Saison beim THC Hanau, ist in der Verbandsliga eine Position zwei hinter dem Argentinier Federico Moreno gemeldet. „Im vergangenen Jahr haben wir um den Aufstieg mitgespielt, musste uns aber mit Rang drei zufriedengeben“, erinnert sich Topic, der mit seinem Team auch in der Saison 2022 ein Wörtchen im Aufstiegsrennen mitreden möchte. Zudem tritt Topic, wie schon im Vorjahr, für den Wiesbadener THC in der Hessenliga der Junioren an, mit denen er 2021 Hessenmeister wurde.
Bei dem Turnier auf der Offenbacher Rosenhöhe handelt es sich um ein Jugendturnier der höchsten internationalen Kategorie. Der Grade A-Wettbewerb, der von der Wertigkeit direkt unterhalb der Junior Grand Slams angesiedelt ist, bringt die weltweit besten Nachwuchsspieler und Nachwuchsspielerinnen sowie die größten Talente aus Deutschland nach Hessen.
„Eines der erlesensten und hochwertigsten Jugendturniere weltweit in Deutschland zu haben, ist ein wichtiger Baustein unserer Nachwuchsarbeit. Es ermöglicht unseren Talenten, Spiel- und Wettkampfpraxis auf höchstem internationalen Niveau zu sammeln“, freut sich DTB-Vizepräsident Dirk Hordorff. „Deutschland zählt damit zu einer der wenigen Nationen, die eine Jugend-Turnierlandschaft mit allen Kategorien aufweist“, so Hordorff weiter.
Aufgrund der Hochstufung des Turniers haben sich auch die Meldungen der Topakteure im Nachwuchsbereich deutlich erhöht. Bei den Junioren werden in Offenbach 18 Spieler aus den Top 50 der Jugendweltrangliste antreten, bei den Juniorinnen sind es zwölf. Der Litauer Edas Butvilas (Siebter der Jugendweltrangliste), der Schweizer Kilian Feldbusch (JWR 9), der Franzose Gabriel Debru (JWR 12) und Coleman Wong (JWR 14) aus Hongkong führen die Meldeliste an. Aus deutscher Sicht werden die Blicke auf Liam Gavrielides (18, BASF TC Ludwigshafen, JWR 39) aus dem Nachwuchskader 1 gerichtet sein.
Bei den Juniorinnen gehen die Tschechin Lucie Havlickova (JWR 12), Michaela Laki (JWR 15) aus Griechenland sowie Mirra Andreeva (Russland/JWR 16) als topgesetzte Spielerinnen an den Start. Die deutschen Hoffnungen ruhen auf den drei Porsche-Junior-Team-Spielerinnen Carolina Kuhl (17 Jahre, TV Fürth 1860, JWR 39), Joëlle Steur (18, Bielefelder TTC, JWR 53) sowie auf Marie Vogt (17, TC Bernhausen, JWR 96).
Zudem haben noch jeweils acht deutsche Nachwuchsspieler und -spielerinnen eine Wildcard für das Hauptfeld erhalten.
„Nachdem das Turnier die letzten beiden Jahre coronabedingt nicht stattfinden konnte, freuen wir uns umso mehr darauf, endlich wieder internationales Jugendtennis der Extraklasse hautnah erleben zu können. Die Aufwertung des Turniers in der Kategorie Note A durch die ITF macht die Freude da nur größer. Das Turnier wird das Highlight in der deutschen Jugend-Tennislandschaft“, so HTV Sport- und Turnierdirektor Jörg Barthel.
Das Jugendturnier in Offenbach galt durch seine gute Arbeit in den knapp drei Jahrhunderten seines Bestehens schon vor seinem Upgrade als erstklassige Adresse für angehende Spitzenspieler. Sowohl spätere internationale Stars wie Ashleigh Barty, Barbora Krejcikova oder Andrey Rublev als auch Deutschlands aktuelle Topprofis Angelique Kerber und Alexander Zverev haben hier schon aufgeschlagen. Zuschauer haben die gesamte Woche über kostenlosen Zutritt auf die Turnieranlage.
Von Rolf J. Rebell
Quelle: www.op-online.de