„Ab in den Süden“ ist das Motto vieler in diesem Sommer, zumindest verspricht das die aktuelle Buchungssituation in den Reisebüros vor Ort. Wer noch nicht gebucht hat, muss schnell sein. „Viele Deals sind schon weg“, sagen Experten. Einige der lokalen Tourismusunternehmen arbeiten bereits auf Hochtouren.
„Nach zwei Jahren Pandemie haben die Leute wieder Lust zu reisen, sie wollen ans Meer und etwas erleben“, sagen die Inhaber des Reisebüros Thomas Breit (FAM-Reisen, Gmünd), Brigitta Strasser-Pölzl (Reisebüro Pölzl, Gmünd) und Katja Dangl-Eggenhofer vn Frank-Reisen aus Heidenreichstein mit Sitz in Waidhofen stimmen zu.
Der Boom ist in Frank spürbar, die Kunden ziehen zunehmend in den Süden. „Aber auch Mehrtagesfahrten oder Radtouren werden genauso gebucht wie Tagesausflüge“, sagt Katja Dangl-Eggenhofer. Familien mit Kindern bevorzugen das Mittelmeer, Griechenland ist hier der Favorit.
Seit Februar häufen sich die Buchungen beim Reisebüro Pölzl in Gmünd. „Nicht im gleichen Umfang wie vor der Corona-Pandemie, aber zufriedenstellend“, sagt Brigitta Strasser-Pölzl. Auch Griechenland und Spanien sind hier im Trend. Derzeit erhalten viele nur Informationen zu Wunschzielen, Reservierungen müssen kurzfristig getätigt werden. „Bei vielen kommt die Reiselust erst nach der Zwangspause. Ich bin zuversichtlich, dass die Saison in diesem Sommer richtig Fahrt aufnehmen wird“, blickt Strasser-Pölzl optimistisch in die Zukunft, denn auch die selbst angebotenen Reisen und Touren sind gefragt.
„Befriedigend, aber nicht da, wo wir vor der Corona-Pandemie waren“, beschreibt Thomas Breit von FAM die aktuelle Buchungslage. Neben Griechenland und Spanien wollen viele nach Kroatien oder Italien. „Hier spielt die Inflationswelle eine Rolle. Viele können oder wollen sich das Fliegen nicht leisten, steigen ins Auto und fahren ans Meer“, erklärt Breit. Doch egal wie und wohin man will: „Man muss sich schnell entscheiden, denn viele Angebote gibt es nicht mehr.“
Auch der Trend zum Urlaub im Waldviertel ist stark.
Auch viele Neukunden kamen zu FAM-Reisen. „Während der Corona-Pandemie haben einige Leute schlechte Erfahrungen mit Online-Reservierungen gemacht. Sie setzen jetzt auf Reisebüros mit einem Ansprechpartner, der bei Problemen weiterhilft“, ist Breit überzeugt. Das bringt auch Vorteile für Reisebüros, denn: „Unsere Kunden sehen, dass wir die online angebotenen Preise größtenteils halten können.“
Das bestätigt auch das Reisebüro Frank. „Das Reisebüro ist wieder gefragt. Wir bieten unseren Kunden einen gewissen Sicherheitsfaktor, denn es ist nicht immer einfach, sich im Dschungel der aktuell geltenden Vorschriften und Vorschriften zurechtzufinden. Außerdem sind wir über eine Notrufnummer fast 24 Stunden am Tag erreichbar, wenn während einer Reise unerwartete Komplikationen auftreten“, sagt Katja Dangl-Eggenhofer. Viele Kunden nutzen bei der Reservierung auch die kurzfristigen Stornierungsmöglichkeiten. „Man macht sich wohl ein bisschen Sorgen, dass Corona wieder eine Reise stoppen könnte.“
Eigentümer von Privatzimmern und Landhäusern erwarten dies in der Regel nicht. „Seit Corona boomen unsere Angebote“, verdeutlicht der Bürgermeister von St. Martin, Peter Höbarth, in seiner Funktion als Präsident des Landesverbandes Urlaub am Bauernhof und Privatbesitzer. „Viele haben in den letzten zwei Jahren eine besondere Reise zu den Ursprüngen der Lebensmittel unternommen und sind zum ersten Mal Kälbern, Hühnern oder Schweinen auf einem Bauernhof begegnet. Dieser Trend setzt sich auch in diesem Jahr fort“, erklärt Höbarth.
Doris Schreiber von der Wirtschaftskammer bestätigt, dass das Waldviertel als Urlaubsziel vor allem von Tirolern, Vorarlbergern und Salzburgern aus Corona entdeckt wurde: „Diese Touristen haben das Waldviertel erobert, sie nehmen unsere Aussichten und unsere Natur regelrecht in sich auf. Der sanfte Tourismus boomt“.
Quelle: www.noen.at