Hauptsächlich durch Jagd gefährdet.
Jede fünfte Reptilienart ist vom Aussterben bedroht
27.4.2022, 17:16 Uhr
Das Risikoniveau für Vögel, Amphibien und Säugetiere ist seit langem bekannt. Für Reptilien wird nun erstmals umfassend erfasst, inwieweit Arten vom Aussterben bedroht sind. Eine Studie eines Forscherteams stellt fest: Sie sind stärker bedroht als Vögel, aber weniger als Säugetiere.
Etwa 21 Prozent aller Reptilien sind vom Aussterben bedroht. Das Ergebnis war eine Bewertung von mehr als 10.000 Reptilienarten, für die mehr als 900 Wissenschaftler Daten bereitgestellt haben. Reptilien, zu denen Eidechsen, Schlangen, Krokodile und Schildkröten gehören, sind stärker gefährdet als Vögel (13,6 % der bedrohten Arten), aber weniger gefährdet als Säugetiere (25,4 %) und Amphibien (40,7 %). Das ist die Studie des internationalen Teams um Bruce Young von der gemeinnützigen Organisation Natureserve in Arlington (Virginia, USA). in der Zeitschrift „Natur“ veröffentlicht.
„Umfassende Risikobewertungen für Vögel, Säugetiere und Amphibien sind seit mehr als einem Jahrzehnt verfügbar“, schreiben die Forscher. „Reptilien hingegen wurden noch nicht gründlich untersucht.“ Deshalb widmeten sie sich der Auswertung der vierten großen Gruppe der Landwirbeltiere. Youngs Team verwendete die Risikobewertungskriterien der International Union for Conservation of Nature (IUCN) für ihre Analyse. Alle Reptilienarten, die als gefährdet, vom Aussterben bedroht oder vom Aussterben bedroht eingestuft wurden, wurden in die Gesamtzahl der vom Aussterben bedrohten Arten aufgenommen.
Schildkröten und Krokodile sind am stärksten gefährdet
Ganges Gavial (Gavialis gangeticus), ein fischfressendes Krokodil, in Indien. Die Art ist vom Aussterben bedroht.
(Foto: Johannes Els/dpa)
Schildkröten (57,9 Prozent aller Arten) und Krokodile (50 Prozent) sind am stärksten gefährdet, vor allem weil Menschen sie jagen. Auch vom Menschen eingeschleppte Arten seien eine Bedrohung, sagen die Forscher: 257 Reptilienarten (2,8 Prozent) seien allein auf Inseln durch invasive Säugetiere vom Aussterben bedroht. Andere Bedrohungen für die Reptilien sind Landwirtschaft, Urbanisierung und Entwaldung.
Laut der Studie sind 26,6 Prozent der in Wäldern lebenden Reptilienarten vom Aussterben bedroht, mehr als in anderen Ökosystemen. Neben anderen Landwirbeltieren sind auch Waldbewohner besonders bedroht. Aus diesem Grund würden Schutzmaßnahmen, die Vögeln, Säugetieren und Amphibien zugute kommen, auch Reptilien helfen, etwa Naturschutzgebiete, schreiben die Forscher.
„Mit einer Vielzahl von Bedrohungen konfrontiert“
Aber das ist nicht genug. „Da Reptilien so vielfältig sind, sind sie in verschiedenen Lebensräumen einer Vielzahl von Bedrohungen ausgesetzt“, sagte Neil Cox, ein Forscher bei IUCN-Conservation International (Washington DC, USA), der an der Studie teilgenommen hat. Eine andere Autorin, Monika Böhm von der Zoological Society of London, UK, sagt: „Wir müssen jetzt das, was wir aus dieser globalen Bewertung von Reptilien gelernt haben, nutzen, um gezielte Erhaltungsmaßnahmen vor Ort einzuleiten, um den Erhaltungszustand dieser Reptilien zu bewerten.“ Prächtige Kreaturen verstärken und invertieren Rot“.
Besonders viele bedrohte Reptilien gibt es der Studie zufolge in Südostasien, Westafrika, im Norden Madagaskars, in den nördlichen Anden und in der Karibik. In den Trockengebieten Australiens, in der Kalahari-, Karoo- und Sahara-Wüste, im Norden Eurasiens, in den Rocky Mountains und im Norden Nordamerikas sind dagegen nur sehr wenige Arten gefährdet. Seit dem Jahr 1500 sind 31 Reptilienarten ausgestorben.
Quelle: www.n-tv.de