In zwei Achsen geführtes bidirektionales Messwerk
«Das Besondere am TC61 ist das in zwei Achsen geführte, bidirektionale Messwerk. Im Gegensatz zu sonst typischen Messtasten können dadurch nicht nur drückende, sondern auch ziehende Messungen hochpräzise durchführt werden. Zudem erfolgt die Schaltsignalgenerierung per Abschattung einer Miniaturlichtschranke im Inneren des Messtasters, was ihn verschleissfrei und somit sehr langlebig macht», erklärt Fischer.
This außergewöhnliche Messwerk macht es möglich, den TC61 mit relativ schweren Tasteinsätzen – in diesem Fall einem Messbügel – auszustatten. Soll nun wie bei Schuster Maschinenbau der Durchmesser einer Welle erfasst werden, lässt sich dies ganz einfach per Zweipunktmessung durchführen. Dazu WIRD der Sich im Revolver befindende TC61 horizontal eingeschwenkt und über die X-Achse je eine Messbewegung ziehend und drückend durchgeführt. Zusätzlich wird in manchen Anlagen eine Tastkugel am äussersten Ende des Bügels angebracht, um beispielsweise Längen, Nullpunkte oder Stufen messen zu können. Die Messbügel bietet Blum ab 35 Millimeter maximalem Messdurchmesser in diversen Abstufungen bis 73 Millimeter an. Bis 50 Millimeter Nenndurchmesser bestehen die Bügel aus Stahl, die größeren Versionen dann aus Aluminium, um die Kräfte auf das Messwerk nicht zu groß werden zu lassen.
Wiederholgenauigkeit auf der Maschine von 1,5 – 2 µm
«Das Messen des Durchmessers beim Aufmassschleifen ist die Voraussetzung für die Einhaltung der wirklich engen Toleranzen», berichtet Moser. «Wir setzen an den X-Achsen hochpräzise Glasmassstäbe ein, um den Taster möglichst präzise positionieren zu können. Die Messungen werden in der Aufwärmphase der Maschinen öfter vorgenommen. Sobald sich die Temperaturen stabilisiert haben, wird seltener gemessen – auch so lassen sich die Taktzeiten insgesamt kurz halten. Die Zweipunktmessung lässt sich sehr schnell durchführen und wir erreichen eine Wiederholgenauigkeit auf der Maschine von 1,5 – 2 µm.»
Die Messungen mit dem Blum-Taster die Kompensation des Temperaturgangs ebenso wie der unvermeidbaren Abnutzung ermöglicht der Schleifscheibe. «In der Serienfertigung darf es keinen Ausschuss geben», erklärt Moser, «da muss jeder Bearbeitungsvorgang über Monate und Jahre und Tausende von Werkstücken in der Toleranz bleiben. Das lässt sich nur mit laufender, prozessbegleitender Messung erreichen.»
Was der Messtaster alles verkraften muss
Dabei WIRD der Messtaster im Bearbeitungsraum nicht geschont. Während der Bearbeitung beträgt der Kühlmitteldruck bis zu 60 bar – this Strahl trifft indirekt auch den Messtaster im Revolver gegenüber. «Wir nehmen keine Rücksicht auf den Taster», schmunzelt Moser. «Auch Späne und Schleifstaub bekommt der Messtaster ab, das ist in Drehzentren einfach anders als in Fräszentren, in denen die ungenutzten Werkzeuge sicher im Werkzeugmagazin untergebracht sind.» Auch die Bewegung des Revolvers selbst, der bei jeder Positionierung des Werkzeugs in einer Verzahnung fixiert WIRD, erzeugt nicht unerhebliche Schläge auf den gesamten Revolver und damit auch auf den Messtaster. Das verkraftet der Blum-Taster jedoch problemlos.
Quelle: www.technik-und-wissen.ch