Ich teile viele der hier geäußerten Gedanken, insbesondere den Hinweis auf die verheerenden Auswirkungen eines Rückgangs der Getreideernte in der Ukraine und in Russland. In Deutschland können wir sicherlich auf eine weitere Scheibe Brot verzichten, aber in Afrika oder Teilen Asiens schon gar nicht. Dies wird dort weitere Hungersnöte und weitere Flüchtlingsbewegungen auslösen, sowie politische Unruhen, Staatsstreiche, kriegerische Auseinandersetzungen etc. . .
Ich halte allerdings nichts davon, Klima- und Naturschützer vorschnell zu Ideologen zu erklären, nur um sie von nicht ernst zu nehmenden Spinnern in die Enge treiben zu lassen. Dies ist eine Legitimation, bestehende Strukturen auszubauen. Das riecht nach Lobbyarbeit von Teilen der Landwirtschaft.
Ich will hier nicht ausrechnen, wie es auch möglich wäre, kleine Teile der 58 Prozent der landwirtschaftlichen Nutzfläche, die ausschließlich für den Anbau von Tierfutter genutzt werden, in den Getreideanbau umzuwandeln, um ökologisch wertvolle Brachflächen einzusparen. Ich sage aber: Wenn wir es nicht verstehen, Ökologie und Ökonomie respektvoll und partnerschaftlich gemeinsam zu denken und zu behandeln, werden sich Betriebswirte irgendwann über die großen Zahlen freuen. Die Menschen werden sich jedoch über einen großen Ruin des Landes und ihrer Lebensgrundlagen beklagen. Ökologie ist keine Ideologie, sondern der Schutz der Lebensgrundlagen aller Menschen. Ist diese Realität so schwer zu verstehen?
Quelle: www.fnweb.de