Verband der Agrarwirtschaft (IVA)
Frankfurt am Main (ots)
Der russische Angriff auf die Ukraine hat die Agrarmärkte erschüttert. Gerade für die Verfügbarkeit und Preisentwicklung der wichtigsten mineralischen Düngemittel sind derzeit mittelfristige Prognosen kaum möglich. „Unter den Herausforderungen, denen sich die Landwirtschaft stellen muss, ist eine fast schon überwunden geglaubte zurückgekehrt: der Kampf gegen den Hunger. Um die Ernährung zu sichern und gleichzeitig Klima und Biodiversität zu schützen, ist eine grundlegende Transformation der Landwirtschaft notwendig: Um sowohl Produktivität als auch Ökologie zu wollen, müssen wir jetzt an beidem hart arbeiten“, betonte Michael Wagner, Präsident des Industrieverbandes Agrar e.V. (IVA), heute auf der Jahrespressekonferenz des Wirtschaftsverbandes in Frankfurt.
Der seit vielen Jahren stark schrumpfende Markt für Pflanzenschutzmittel verzeichnete im vergangenen Jahr vor allem wetterbedingt ein Wachstum von 5,1 Prozent auf 1,205 Milliarden Euro, liegt aber noch deutlich unter dem bisherigen Höchststand von 2014 von 1.600 Millionen Euro. Gleichzeitig zeigt der Risikoindikator HRI 1 („Harmonized Risk Indicator“), mit dem die verkauften Pflanzenschutzmittelmengen in einem einheitlichen Verfahren auf EU-Ebene nach ihren Risiken gewichtet werden, dass die Risiken der eingesetzten Pestizide weiter sinken.
Der deutsche Düngemittelmarkt hat sich in den letzten Monaten deutlich stärker verändert. Zu Beginn des Düngejahres 2021/2022 begann eine beispiellose Preisrallye für stickstoffhaltige Düngemittel und mit zeitlicher Verzögerung auch für Phosphat- und Kaliprodukte. Stetig steigende Energiepreise und eine boomende Nachfrage auf dem Weltmarkt waren die Haupttreiber dieser Entwicklung. In der Saison 2020/21 ging der Absatz von stickstoffhaltigen Düngemitteln im Vergleich zur Vorsaison erneut um 7,8 Prozent auf 1.265 Tonnen zurück, und auch die Absatzentwicklung in der laufenden Saison deutet auf einen weiteren Rückgang hin.
IVA-Präsident Wagner betonte, dass die Transformation der Landwirtschaft auch angesichts sich gegenseitig verstärkender Krisen vorangetrieben werden müsse: „Die Ziele der europäischen Farm-to-Fork-Strategie sind äußerst ambitioniert, aber nicht unerreichbar. Wir als Industrie wollen vor allem durch Technologie, Züchtungsfortschritt, Innovationen und Präzisionslandwirtschaft mit Hilfe der Digitalisierung unseren Beitrag zu leisten. Durch gezieltere Anwendung hilft sie uns, etwa ein Viertel der Menge an Pflanzenschutzmitteln einzusparen, ohne Produktionsverlust, ja.“
Wagner kündigte zudem an, dass die Mehrwertsteuer künftig umfangreicher ausfallen werde. Nach der Biostimulanzienabteilung im Jahr 2017 und der neuen zentralen Digitalisierungsabteilung im Jahr 2021 wird in diesem Jahr eine Pflanzenzüchtungsabteilung eingerichtet, die sich mit modernen Pflanzenzüchtungsmethoden beschäftigen wird.
Der Leiter der IVA-Fachabteilung Pflanzenernährung, Marco Fleischmann, sagte: „Der starke Anstieg der Energiepreise stellt Landwirtschaft und Industrie vor große Herausforderungen. Doch trotz der deutlich gestiegenen Kosten für Düngemittel, Mineralien und andere Betriebsmittel ist der Absatz in Deutschland rückläufig ist begrenzt.
Denn gerade in der aktuellen Situation unterstreichen alle Analysen angesichts hoher Erzeugerpreise die Wirtschaftlichkeit der Düngung. Das Ziel, Nährstoffe so effizient wie möglich zu nutzen, ist ökonomisch und ökologisch selbstverständlich.“
Rund die Hälfte der Weltbevölkerung ist auf Lebensmittel angewiesen, die mit Hilfe von Mineraldünger hergestellt werden, so Fleischmann: „Eine ausreichende heimische Lebensmittelproduktion ist ein Garant für Versorgungssicherheit und stellt ein hohes Gut dar, das in der öffentlichen Meinung an Bedeutung gewonnen hat , Industrie und Landwirtschaft brauchen die richtigen Rahmenbedingungen.“
Für die jüngsten Biostimulanzien im IVA-Fachbereich Vorstandsmitglied Dr. Thomasräder: „Das Inkrafttreten der Europäischen Düngemittelverordnung im Juli 2022 markiert den Startschuss für die offizielle Markteinführung von Biostimulanzien Noch im Detail offen, die Ampel steht auf Grün. Wir sehen mehr Potenzial denn je für innovative Produkte, denn das Interesse in Landwirtschaft, Wissenschaft und Industrie wächst stetig. Rund 7 Millionen Euro wurden laut einer internen Erhebung im vergangenen Jahr mit diesem Nachwuchs umgesetzt Produktgruppe, und alle Akteure erwarten, dass der Markt schnell wachsen wird.“
Der Industrieverband Agra e. V. (IVA) vertritt die Interessen der agrochemischen Industrie in Deutschland. Die Geschäftsbereiche der 53 Mitgliedsunternehmen umfassen Pflanzenschutz, Pflanzenernährung, Biostimulanzien und Schädlingsbekämpfung. Die von VAT vertretene Branche steht für innovative Produkte für eine moderne und nachhaltige Landwirtschaft.
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