Die meisten finden Müllkontrollen gut
Tahsin Müller fährt den Müllwagen. Seit 6:30 Uhr sind er und sein Team unterwegs. Zwei Mitarbeiter fahren mit Rollern vor, stellen die Biotonne auf die Straße und kontrollieren den Inhalt. Dann kommt der LKW mit Meister Markus Walder, der zusammen mit einem weiteren Kollegen die Container entleert. An einem Tag können es bis zu 800 sein, das hängt von der Wohngegend ab.
Sie sind nicht mehr alle „Müllsammler“, wie sie früher genannt wurden, sondern ausgebildete Fachkräfte für Abfallwirtschaft und Recycling. Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Container entleeren möchten. Meister Markus Walder schätzt die Arbeit im Freien und den Kontakt mit Menschen. Für seine Arbeit bekommt er viel Anerkennung.
Die Müllabfuhr hat sich stark verändert. Vielleicht trägt auch die Öffentlichkeitsarbeit der Stadtreinigung Bayreuth dazu bei. Im Lokalradio und in der Zeitung kündigen sie mehr Mülltrennung an. Die Trucks zieren Slogans wie „Macht die Komposttonne plastikfrei!“, die an Star Wars erinnern. Im Bayreuther Stadtgebiet sind täglich sieben Müllwagen unterwegs, zwei davon für Sperrmüll und Eisenschrott. Die Biocontainer werden alle 14 Tage geleert.
Videoüberwachung an Wertstoffsammelstellen
Bei den Wertstoffsammelstellen im Stadtgebiet, für die auch die Stadtreinigung zuständig ist, geht es oft sehr gemischt zu. Alles, was nicht in den Container passt, landet daneben. Nicht selten gehört dazu eine ganze Ladung Hausmüll, die dort nichts zu suchen hat. Plastik im Blechbehälter, Pappe im Altglas. Styropor auf Altpapier. Weniger als zwei Stunden nach der Säuberung der Baustellen sind sie wieder mit Müll gefüllt. Manchmal hinterlassen Müllsünder ihre Adressen tatsächlich im Müll. Anschließend erhalten sie Post von der Stadtreinigung. An zwei Wertstoffsammelstellen in Bayreuth werden in Kürze Kameras installiert. Oliver Thomä und seine Kollegen freuen sich schon jetzt auf die Bilder.
Fast die Hälfte des Bioabfalls ist nicht „organisch“
Wenn der Müllwagen voll ist, fahren sie zur Kompostierungsanlage in Buchstein und entladen die Ladung. Trotz aller Kontrollen gibt es immer noch viele Dinge, die eigentlich nicht in die Komposttonne gehören, vor allem Plastik. Ein Übel sind Kompostbeutel aus abbaubarem Kunststoff. Sie zerfallen, aber viel langsamer als Bioabfälle zu Kompost werden, erklärt Stefan Schultheiss von der Abfallwirtschaft. Sie können sie nicht ganz durchsieben, also tauchen immer wieder Reste der grünen Säcke im Kompost auf. Sie haben bereits die großen Vertriebsketten angeschrieben und sie gebeten, die Kompostbeutel aus der Küche zu entfernen. Die Antwort war immer, dass es dafür keine Rechtsgrundlage gebe.
In einer Sammelwoche werden 10.000 Tonnen organischer Abfall gesammelt. Nachdem alle Fremdstoffe ausgesiebt und getrocknet sind, bleibt etwa die Hälfte als Kompost zurück. Es wird an Landwirte und private Gärtner verkauft.
Immer wieder die gleichen „Problemfälle“
Die Schicht endet um 15:00 Uhr mit der Reinigung des Müllwagens. Am nächsten Morgen geht es wieder los. Tahsin Müller, Markus Walder und die anderen sind sich sicher, dass die bekannten Mülleimer in den Vororten bei der nächsten Tour wieder falsch gefüllt werden. Dann lass sie wo sie sind und klebe sie auf das rote Banner. Der Schmutz lässt sich abwaschen und der Gestank verweht. Es ist diese Gedankenlosigkeit der Müllmänner, die sie stört.
Quelle: www.br.de