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Frank Keßler
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31.03.2022
Foto: Roland Riethmüller
Die Elektrifizierung des Antriebs wird immer mehr zu einer Schlüsseltechnologie für emissionsfreie Baumaschinen und eine umweltfreundlichere Bauwirtschaft. Deshalb stellen immer mehr Hersteller ihre gesamte Palette an Kompaktradladern und Kompaktbaggern auf Elektroantriebe um. Aber auch in puncto Arbeitsplatzsicherheit sind elektrische Baumaschinen sehr sinnvoll. Durch die Eliminierung von Motoremissionen und Lärm kann das Risiko von Krebs und lärmbedingten Erkrankungen bei Facharbeitern auf Baustellen deutlich gesenkt werden.
Der globale Markt für elektrische Baumaschinen wird bis 2042 einen Wert von 105 Milliarden US-Dollar haben. Die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate würde damit 25,6 Prozent betragen. Das liefert das Beratungsunternehmen IDTechEx in seinem Bericht „Electric Vehicles in Construction 2022-2042“. Bisher wurde geschätzt, dass Baumaschinen Emissionen von rund 400 Tonnen Kohlendioxid pro Jahr verursachen. Das entspricht 1,1 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Der wachsende Markt für elektrische Baumaschinen könnte diesen Anteil reduzieren.
Kleinere kompakte Maschinen lassen sich leichter elektrifizieren
Die Anforderungen an die Einschaltdauer sind für kleinere Kompaktmaschinen für die Bauindustrie vergleichsweise gering. Ihr täglicher Energie- und Leistungsbedarf lässt sich laut IDTechEx relativ einfach durch Elektrifizierung mit einer wohldefinierten Ladestrategie, einer praxisgerechten Größe der Lithium-Ionen-Batterie und Elektromotoren decken. Andererseits wird es eine größere Herausforderung, Bagger mit einem Gewicht von mehr als zehn Tonnen zu elektrischen Baumaschinen umzubauen. Auch hier suchen die Hersteller bereits nach Lösungen. So setzen beispielsweise die chinesischen Baumaschinenhersteller XCMG, LiuGong und SINOMACH auf DC-Schnelllade-Batteriesysteme. Projekte in den Niederlanden und Norwegen hingegen experimentieren mit Methoden wie Batteriewechsel und Kabelbetrieb. Aber bei all dem gibt es auch eine Kostenfrage. Laut Analyse könnten die Mehrkosten eines Elektro-Minibaggers so gering sein, dass die Einsparungen beim Diesel und geringere Wartungskosten diese weitgehend ausgleichen würden. Größere elektrische Baumaschinen verursachen laut IDTechEx jedoch weiterhin unerschwingliche Mehrkosten. Die Hersteller werden daher erhebliche regulatorische und finanzielle Unterstützung benötigen.
Elektrische Baumaschinen sind gut für die Gesundheit
Der Einsatz elektrischer Baumaschinen hat aber noch einen weiteren positiven Effekt. In Großbritannien beispielsweise ist die Bauindustrie für die Mehrzahl der berufsbedingten Krebsfälle verantwortlich, berichtet IDTechEx. Etwa acht Prozent dieser Krebsfälle sind direkt auf Abgase von Dieselmotoren zurückzuführen. Daher gilt der Einsatz elektrischer Baumaschinen als Möglichkeit, die Zahl der Krebsfälle in der Branche zu reduzieren. Generell könnte die Luftqualität auf Baustellen und in der Umgebung durch den Verzicht auf Dieselmotoren verbessert werden. Darüber hinaus können die leiseren Motoren elektrischer Baumaschinen auch das Risiko lärmbedingter Erkrankungen verringern.
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Quelle: www.meistertipp.de