Es überrascht nicht, dass die Schweizer Ausgaben im Ausland dieses Jahr deutlich höher waren als im Vorjahr, als es noch viele Corona-Einschränkungen gab. Und etwa doppelt so groß. Aber auch im Vergleich zu 2019, also vor der Pandemie, waren die Ausgaben um ein Drittel höher.
Vor allem die Nachbarländer Italien und Frankreich profitierten von deutlich höheren Ausgaben der Schweizer Reisenden. Gegenüber 2019 gab es ein Plus von einem Viertel bzw. einem Fünftel, wie die Daten der Konsumbeobachtung Schweiz zeigen. Die Daten umfassen bargeldlose Zahlungen, die über das Netzwerk des Finanzdienstleisters Worldline in der Schweiz abgewickelt werden. Die Daten werden der Öffentlichkeit zu Forschungszwecken zur Verfügung gestellt und können angesichts der Marktposition von Worldline als repräsentativ angesehen werden.
Deutschland schreckt mit Corona-Maßnahmen ab
In den Nachbarländern blieben die Umsätze allein in Deutschland rund 9 Prozent unter dem Vorkrisenniveau. Insbesondere die Verbraucherausgaben lagen fast 10 Prozent unter dem Vorkrisenniveau, was auf einen Rückgang des Einkaufstourismus hindeutet.
Der Übernachtungsumsatz lag sogar um ein Drittel niedriger als vor der Krise. Allerdings hat sich die Übernachtungssituation im April etwas entspannt.
Einer der Gründe für den deutlichen Rückgang in Deutschland dürften die dort seit langem verschärften Corona-Maßnahmen gewesen sein. Das dürfte Schweizer Touristen und auch Einkaufstouristen abschrecken. Da auch in Deutschland zahlreiche Lockerungen in Kraft getreten sind, sind auch die Schweizer Ausgaben wieder gestiegen.
Fernreisen sind sehr beliebt.
Allerdings zieht es die Schweizer auch immer mehr ins Ausland, also über die unmittelbaren Nachbarländer hinaus. Diese werden in der Statistik des Schweizerischen Konsummonitorings unter der Rubrik Welt zusammengefasst, einzelne Länder werden nicht einzeln ausgewiesen. In der «Welt» stiegen die bargeldlosen Ausgaben der Schweizer im Vergleich zu 2019 um mehr als ein Drittel.
Die Ausgaben für Übernachtungen verdreifachten sich, was für längere touristische Aufenthalte spricht. Die Verbraucherausgaben verdoppelten sich ebenso wie Lebensmittel und Getränke.
Das größte Wachstum wurde jedoch im Transportwesen verzeichnet. Hier haben sich die Ausgaben im Vergleich zu 2019 versechsfacht. Neben einer deutlich höheren Zahl an Auslandsreisen dürften auch steigende Flugpreise eine Rolle gespielt haben.
Quelle: telebasel.ch