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Zum Schutz des Waldes und der Weinberge erlaubt der Kanton die Jagd auf Hirsche mit ihren Jungen. Der Tierschutz reagierte scharf.
Im Tessin können Jäger nun während fünf Tagen auf säugende Hirschkühe jagen. Das ist besonders ärgerlich für den Schweizer Tierschutz. «Das verstösst aus unserer Sicht klar gegen das Tierschutzgesetz und jegliche Jagdethik», sagt Samuel Furrer, Direktor des Schweizerischen Tierschutzes.
Kälber sind dem Tod geweiht.
Denn wenn die Hirschkuh niedergeschlagen wird, bleiben die Kälber in Ruhe. „Manche sind dann drei oder vier Monate alt und noch auf ihre Mutter angewiesen, einerseits weil sie saugen und andererseits weil sie den Kontakt zum Rest der Herde verlieren“, sagt Furrer. Sie sind also dem Tode geweiht.
Naturschäden überwiegen
Dass hier etwas passiert, was eigentlich nicht passieren sollte, ist auch die Meinung der Tessiner Behörden.
Wenn wir den enormen Schaden sehen, den Hirsche den Bauern und Bäumen zufügen, können wir nichts dafür.
„Der Rehschuss ist nicht ideal. Aber wenn wir den enormen Schaden sehen, den Hirsche den Bauern und Bäumen zufügen, können wir nichts dafür. Wir müssen die Zahl der Hirsche reduzieren. Deshalb mussten wir auf diese problematische Lösung zurückgreifen», sagt Andreas Stampanoni vom Tessiner Wild- und Fischamt.
Schade um die „beste“ Lösung
Da diese Lösung zur Reduzierung des Wildbestandes problematisch ist, gilt diese neue Regelung nur ab einer bestimmten Höhenlage.
Hirsche toben durch Weinberge und Ackerland im Tessin. Jäger schießen nicht genug Hirsche für akzeptablen Schaden.
Quelle: www.srf.ch